Rhein-Kreis Neuss verabschiedet Landrat Hans-Jürgen Petrauschke

Rhein-Kreis Neuss. Der Rhein-Kreis Neuss hat Landrat Hans-Jürgen Petrauschke in feierlichem Rahmen in den Ruhestand verabschiedet. Mehr als 180 Gäste nahmen an der Verabschiedung in Schloss Dyck teil. In seiner Rede blickte Hans-Jürgen Petrauschke mit Herz und Dankbarkeit auf seine Dienstzeit zurück. „Meine Tätigkeit für den Kreis – egal ob im Rechtsamt, als Sozial- und Jugenddezernent, als Kreisdirektor oder die letzten 16 Jahre als Landrat – hat mir immer Spaß gemacht“, hob er hervor. „Mein Ziel war immer, unseren Kreis wirtschaftlich stark zu halten und die Schwächeren zu unterstützen. Oder, etwas einfacher gesagt: Ich wollte, dass hier alle gut leben können – vom Kindergartenkind bis zum Senior im Pflegeheim.“

Hans-Jürgen Petrauschke hatte sich entschieden, bei der Kommunalwahl 2025 nicht erneut für das Amt des Landrats zu kandidieren. Zu seiner Nachfolgerin wurde Katharina Reinhold (CDU) gewählt, die ab 1. November Landrätin des Rhein-Kreises Neuss ist.

Mit der Verabschiedung in Schloss Dyck würdigte der Kreis die großen Verdienste des scheidenden Landrats. Insgesamt war er mehr als 45 Jahre im öffentlichen Dienst tätig, davon 41 Jahre bei der Kreisverwaltung Neuss. 2009 hatte er die Nachfolge von Dieter Patt als Landrat angetreten, zuvor war Hans-Jürgen Petrauschke 13 Jahre lang Kreisdirektor. 1984 hatte der Jurist seinen Dienst im Rechtsamt des Kreises Neuss (seit 2003 Rhein-Kreis Neuss) angetreten, dessen Leitung er 1985 übernahm. Vier Jahre später wurde er zum Dezernenten für Recht, Ordnung, Jugend und Soziales bestellt.

In seiner Ansprache betonte Petrauschke, dass ihm Eigeninitiative stets wichtig war. „Selbst anpacken – das war und ist mein Credo.“ Eine Herzensangelegenheit war ihm auch stets die Stärkung des Bildungsangebots im Rhein-Kreis Neuss. „Bildung ist kein Luxus, sondern die Eintrittskarte in ein gutes Leben in Wohlstand. Ich freue mich besonders, dass es uns gelungen ist, unsere Berufsbildungszentren und Förderschulen zu erhalten.“

Zugleich blickte er auf die vielen Herausforderungen zurück, die der Kreis während seiner Amtszeit bewältigt hat. „Das Schöne war: Wir haben sie immer gemeinsam gemeistert. Ich durfte mit engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiten, die alles gegeben haben – oft mehr, als man verlangen konnte. Viele habe ich selbst ausgesucht, ausgebildet und geprüft. Es ist wunderbar zu sehen, wie gut die meisten sich entwickelt haben. Dafür danke ich von Herzen.“ Petrauschke lobte zudem den Zusammenhalt in der Kreisverwaltung und dankte für das große Engagement auch der Kolleginnen und Kollegen bei der Polizei, im Rettungswesen und der Feuerwehr.

Einen besonderen Dank richtete er an seine Familie. Ehefrau Andrea war ebenso unter den mehr als 180 Gästen bei der Verabschiedung in Schloss Dyck wie seine beiden erwachsenen Kinder Benedikt und Antonia, die mit ihren Partnern gekommen waren, sowie seine Schwester und deren Ehemann. Ebenfalls vertreten waren zahlreiche prominente Gäste aus Politik, Verwaltung, Gesellschaft und Brauchtum, die das Wirken Hans-Jürgen Petrauschkes herzlich würdigten und ihre hohe Wertschätzung hierfür ausdrückten. Moderiert wurde die Veranstaltung von Wolfram Kons.

Die Festrede hielt Herbert Reul, Minister des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen. „Landrat sein, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Das war und ist bis heute Ihr Selbstverständnis, wie man das Amt eines Hauptverwaltungsbeamten ordentlich ausfüllt. Im Namen der Landesregierung darf ich Ihnen für 41 Jahre aufopferungsvollen Dienst für den Kreis Neuss, davon über 16 Jahre als Landrat, herzlich danken. Und auch ganz persönlich“, betonte er.

Zu seiner Verabschiedung hob Hans-Jürgen Petrauschke nochmals etwas hervor, das ihm stets am Herzen lag: „Besonders wichtig war mir immer der persönliche Kontakt zu den Menschen – das Gespräch auf dem Marktplatz, bei Schützenfesten, auf der Straße, das gemeinsame Diskutieren und manchmal auch das gemeinsame Lachen.“ Er sprach von „Begegnungen, die bleiben“.

Seinen Dank richtete er nicht nur an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung sowie die Dezernenten, sondern auch an die Kolleginnen und Kollegen in den Städten und der Gemeinde, die Kreistagsabgeordneten, an Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte sowie an die Ärzte, Pflegekräfte und an alle, die den Kreis stark gemacht haben. „Meiner Nachfolgerin Katharina Reinhold wünsche ich von Herzen viel Freude, Mut und Geduld. Allen Menschen bei uns im Rhein-Kreis Neuss – und auch sonst überall – wünsche ich eine gute Zukunft in Frieden, Freiheit und Wohlstand, was auch sozialen Zusammenhalt bedeutet.“

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