Naturnahe Gärten als Schutzraum für Wildtiere und Insekten – Hilfen für Tiere im Herbst und Winter

Jedes Jahr im Herbst begeben sich Igel verstärkt auf Nahrungssuche, um sich Speck für den Winterschlaf anzufressen. Doch für die kleinen Stacheltiere gibt es immer weniger geeignete Insekten zu finden. Der enorme Flächenfraß und das Artensterben verknappen den Speiseplan der stacheligen Nagetiere zunehmend. Igel benötigen große Flächen und sind auf Nachbargärten angewiesen. Daher müssen Zäune durchgängig für die Tiere sein.
Wer Igel fit für den Winter machen will, sollte seinen Garten fit für Igel machen, denn Gärten sind für die stacheligen Tiere wichtige Lebensräume. Das ideale Winterquartier besteht aus einem Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub. Schon ab Mitte Oktober wird das Nahrungsangebot für Igel deutlich knapper, die Alttiere beginnen ihr Winternest zu bauen und Jungigel versuchen noch weiter an Gewicht zuzulegen.
Benutzen Sie vorsichtig „sanfte“ Gartengeräte wie Rechen und Gartenschere. Laubsauger, Motorsense, Mähroboter in der Dämmerung und Nacht verletzen die kleinen Säugetiere und vernichten unzählige Kleinstlebewesen, die eine große Bedeutung in der Nahrungskette haben.
Für Vögel können Sie ebenfalls ihren Garten entsprechend vorbereiten: Viele Vögel, die eigentlich Insektenfresser sind, wie Meisen oder Kleiber, nehmen nun auch gezielt Samen, Nüsse und Körner in ihren Speiseplan auf, denn diese stellen fettreiche und damit energiereiche Nahrung dar. An Bäumen und Sträuchern sind im Herbst auch Beeren und Hülsenfrüchte gereift und stehen nun noch lange Zeit der hungrigen Vogelwelt zur Verfügung.

Auch kleine Spinnen und Insekten, sowie deren Eier und Larven, lassen sich noch unter Baumrinde, zwischen Wurzeln oder auch in Komposthaufen erbeuten. Vertrocknete Pflanzenstängel nicht abschneiden, sondern stehen lassen. Die Samen der Disteln, Flockenblume, Wilde Karden etc. sind natürliche wichtige Nahrungsquellen für Vögel. In den Stängel überwintern auch zahlreiche Insekten.
Verletzte Tiere wie Igel, Eichhörchen, Vögel und Co. werden im Rhein-Kreis Neuss fast ausschließlich ehrenamtlich aufgepäppelt. Diese Helfer*innen befinden sich bereits jetzt am Limit.
Sie benötigen neben Geld für Tierarztkosten, Futter etc. auch weitere geeignete ehrenamtliche Unterstützung. Auch hier vermittelt der NABU gerne weiter.
Trotz dieses großartigen Engagements kritisiert der NABU, dass alle Hilfe nur ehrenamtlich stattfinden. Wir benötigen dringend finanzierte Hauptanlauf- und Pflegestellen für Wildtiere und Vögel in Not. Aufgrund des Artensterbens können wir uns es nicht leisten, noch mehr Tiere zu verlieren. Wir benötigen weiterhin mehr Schutzraum und verwilderte Flächen.
Doch was kann jeder einzelne Bürger machen? Geben Sie ihrem Garten mehr Naturraum und lassen sie Teilbereiche verwildern. Schaffen Sie natürliche Schutzräume oder stellen sie künstliche Hilfen auf, füttern sie artgerechtes Futter und engagieren sie sich um Wildtier- oder Naturschutz. Jeder kann etwas machen!
Kaufen Sie gerne entsprechendes Ergänzungsfutter für Vögel und Igel. Spezielle Informationen finden Sie im Internet unter https://www.nabu.de.

Der NABU Jüchen berät gerne bei der Gestaltung von naturnahen Gärten!

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